Hilfe bei Essstörungen

Wann hört Normalität beim Essen auf und wann fängt eine Essstörung an?

Das ist bei den diversen vielfältigen aktuellen Strömungen von Ernährungsrichtlinien und Diätideen gar nicht so leicht zu beurteilen. Im Alltag meiner Praxis sehe ich zumindest stark fließende Übergänge, die eine Beurteilung oft schwierig machen. Die Frage, die sich mir als Therapeutin stellt, ist viel eher: Wer hat überhaupt noch ein unbeeinträchtigtes und völlig unbedarftes Essverhalten?! Ich glaube, die wenigsten.

Wer hat noch nie eine Diät gemacht? Versucht, abzunehmen? Wer zählt keine Kalorien, um seine Wunschfigur zu behalten? Wer hat keine Unverträglichkeit, die das Essverhalten entkoppelt von Wünschen und es stattdessen den Regeln der Abstinenz von bestimmten Lebensmitteln unterwirft? Von vegetarisch über vegan, laktosefrei, glutenfrei, Trennkost, low-carb, Eiweiß-Diät…bis hin zur strikten Rohkost gibt es praktisch nichts, was die moderne Überflussgesellschaft auslässt. Bei manchen bestimmt die Kontrolle über Kalorien und Inhaltsstoffe den gesamten Alltag. Wer isst einfach dann, wenn er Hunger hat, das, wodrauf er Hunger hat, bis er satt ist? Überlegen Sie kurz – wen kennen Sie? Wahrscheinlich nur wenige. Eine starke Kontrolle des eigenen Essverhaltens ist inzwischen weit verbreitet.

Symptome von Essstörungen

Ganz allgemein, unabhängig davon, um welche Form der Störung es sich handelt, kennzeichnen folgende Symptome die Essstörungen:

  • Störung des Körperbildes, Störung des Selbstwahrnehmung
  • Die Wahrnehmung körpereigener Vorgänge ist gestört
  • Störung in der Wahrnehmung von und im Umgang mit Emotionen
  • Starke Störung des Selbstwertgefühls
  • medizinische Probleme und Störungen aufgrund der Essproblematik
  • Schwankungen/Veränderungen im Gewicht

Neben der Magersucht/Anorexie, die wahrscheinlich inzwischen jeder kennt,  können eine Ess-Brech-Sucht/Bulimie, Binge-Eating und einfache Essucht auftreten. Wissenschaftlich nicht klassifiziert, aber nach meiner Erfahrung für viele Patienten ebenfalls ein wesentliches Problem, ist die sogenannte Orthorexia nervosa. Diese ist dadurch gekennzeichnet, dass man sich in extremer Weise um extrem gesunde Ernährung bemüht. Die einzelnen Formen von Essstörungen hier alle ausführlich darzustellen, würde definitiv an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Weitere Informationen zu verschiedenen Essstörungen und anderen Problemen finden Sie im BLOG

Und wo genau sind denn nun die Grenzen?

Die Grenzen sind natürlich einerseits da zu ziehen, wo die Diagnoserichtlinien der verschiedenen Essstörungen es festlegen. Für jede der verschiedenen Essstörungen gibt es klare Symptomkomplexe, anhand deren die Diagnose gestellt werden kann. Andererseits fängt schon sehr lange jenseits dieser Richtlinien an, was ich aus therapeutischer Sicht als absolut problematisches Essverhalten bezeichnen würde. Viele, vor allem weibliche, Patienten kommen in die Praxis und suchen Hilfe und Unterstützung, weil das Thema Essen und Nahrungsaufnahme ihr Leben völlig beherrscht. Und obwohl sie nicht komplett die klassischen Symptome der o.g. Essstörungen erfüllen, leiden sie ganz erheblich unter der ständigen Beschäftigung mit dem Thema Essen. Und das raubt ihnen oft jede Lebensfreude.

Wann sollten Sie etwas unternehmen, auch wenn Sie (noch) nicht eine klassische Diagnose bekommen?

Wer schon Angst vor der Einladung zum Abendessen bei Freunden hat, weil es dabei schwierig bis unmöglich ist, sich an die selbst aufgestellten Ernährungs- oder Kalorienregeln zu halten, der hat auf Dauer einen echten Leidensdruck. Wer den Urlaub nicht genießen kann, weil es dann so viele Anlässe zum (auch noch fremden) Essen gibt. Und wer jeden Tag auf die Waage steigt und 100gr-Schritte ängstlich beäugt.

Außerdem, wer bei jedem Essen ausrechnet, wieviel Kalorien er jetzt zu sich genommen hat. Oder wer regelmäßig dabei die vermeintliche Kontrolle verliert und dann doch die Pizza, die Tafel Schokolade, die Tüte Chips etc. vertilgt und anschließend massive Schuldgefühle hat. Auch wer sich hauptsächlich von Pülverchen zum Anrühren ernährt. Und wer sein Selbstwertgefühl und sein gesamtes Wohlbefinden von seinem Gewicht und seiner Figur abhängig macht und dafür fast alles bereit ist, in Kauf zu nehmen…der hat in jedem Falle eines: kein gesundes, sondern ein gestörtes Verhältnis zum Essen und zur Ernährung. Und vor allem auch ein stark beeinträchtigtes Lebensgefühl.

Erreichen Sie ein gesundes Essverhalten ohne Gewichtsprobleme

Deshalb: finden Sie mit Hilfe einer Therapie heraus, warum Sie diese Probleme entwickelt haben. Und auch, wie Sie zu einem gesunden Essverhalten zurück kommen können, ohne Angst haben zu müssen, dabei unkontrolliert zuzunehmen. Insbesondere Hypnosen, die ebenfalls Ihren (dann oft in der Folge gestörten) Stoffwechsel normalisieren, können Sie dabei unterstützen. Aber auch kognitive Verhaltenstherapie, EFT und EMDR können in der Behandlung sinnvoll eingesetzt werden. Holen Sie sich Ihre Lebensfreude zurück, sorgen Sie für Ihre Gesundheit und verändern Sie etwas.

Wenn Sie sich für ein unverbindliches, kostenfreies Kennenlerngespräch interessieren, dann kontaktieren Sie mich per whats app oder telefonisch unter 0157-30969969 oder per mail HIER